Aloe Vera – ein Allheilmittel? Dr. Delbé erklärte, wie Gesundheit erhalten werden kann

Jean-Bernard Delbé erklärte für den Laien verständlich, warum Krankheiten entstehen. (Foto: Jörg Levermann)
Jean-Bernard Delbé erklärte für den Laien verständlich, warum Krankheiten entstehen. (Foto: Jörg Levermann)

Königs Wusterhausen. „Das Sprichwort ,Der Mensch ist, was er isst‘ stimmt nur bedingt“, erklärte Dr. Jean-Bernard Delbé in einem Gesundheitsvortrag vor rund 120 Menschen im Schloss Königs Wusterhausen. „Es muss besser heißen, der Mensch ist, was er verdauen kann“, fügte er hinzu. Delbé, ein Mann mit charismatischer Ausstrahlung, 1948 geboren, kann auf eine dreißigjährige Berufspraxis als Arzt zurückblicken. Er ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Naturheilverfahren, Ernährungs- und Präventionsmedizin sowie für Orthomolekularmedizin.

Stoffwechselstörungen sind die meisten Krankheitsursachen

Zwischen 60 bis 70 Prozent aller Erkrankungen hätten etwas mit Ernährung zu tun. Für den Laien verständlich erklärte der Mediziner, wie die rund 70 Billionen Zellen des menschlichen Körpers mit Nährstoffen versorgt und von Abbauprodukten entsorgt werden. Letztendlich gelangten die Substanzen über die Kapillargefäße des Blutkreislaufs in die daran angrenzenden Körperzellen. Diese seien aber nicht direkt mit dem Blutkreislauf verbunden. Sondern dazwischen befinde sich ein mit Flüssigkeit gefüllter Zwischenraum, die so genannte Grundsubstanz. Darüber transportiere der Körper sowohl Nährstoffe in die Zellen, aber auch Abbauprodukte aus den Zellen in den Blutkreislauf. Wenn dieser Abtransport gestört sei, komme es zur Anreicherung von Giftstoffen, aber auch zur Übersäuerung.

Er spannte den Bogen von der Schulmedizin bis zu Naturheilverfahren. Die Schulmedizin bekämpfe oft nur die Symptome, nicht die eigentlichen Ursachen von Krankheiten. Häufig würden zu viele und zu teure Medikamente  verschrieben, kritisierte er und verwies auf einen Artikel im Nachrichtenmagazin Spiegel (15.8.2011). Die Präparate verursachten oft Nebenwirkungen, die man wiederum mit weiteren Arzneien bekämpfe. „Wir Ärzte werden auf Fortbildungen zu verschiedensten Krankheitsbildern geschult“, sagte Delbé. Dabei würden immer wieder neue Therapiemethoden propagiert. Im Laufe seiner Praxis habe er für ein und das selbe Krankheitsbild sehr oft neue, häufig sehr teure Präparate vorgeschlagen bekommen. „Ich war zwanzig Jahre in der medizinischen Praxis, als ich erstmalig eine Fortbildung über Naturheilverfahren besuchte, die nicht von der Pharmaindustrie gesponsert wurde“, erläuterte der Mediziner. Bis zum Jahr 2003 habe er versucht, Naturheilverfahren in seiner Praxis zu etablieren.

Gesunde Ernährung und Bewegung

Der Arzt gab in seinem Vortrag ganz praktische Tipps zur gesunden Ernährung. Beispielsweise könne Olivenöl dem Entstehen von Arteriosklerose (Arterienverkalkung) vorbeugen. Denn es enthalte besondere Fettsäuren, welche die Blutgefäße durchgängig halten. Aber auch sportliche Bewegung solle in den Alltag integriert werden. Sehr viele Krankheiten ließen sich letztendlich auf Stoffwechselstörungen zurück führen. Eine häufige Erkrankung sei Diabetes vom Typ II, jeder achte Bundesbürger sei daran erkrankt. Selbst Allergien würden durch Störungen im Stoffwechsel ausgelöst, erklärte der Arzt.

Letztendlich ließen sich viele Krankheiten vermeiden, lindern oder gar heilen, wenn der Übersäuerung des Körpers Einhalt geboten, der Körper entgiftet, entfettet und entschlackt werde. Der Arzt empfahl die Anwendung verschiedener Nahrungsergänzungsprodukte, darunter Aloe Vera-Produkte. Der Extrakt aus der Wüstenlilie enthält rund 200 verschiedene biologisch aktive Substanzen. Der Hersteller vertreibt diese Produkte über Empfehlungsmarketing. Delbé wies ausdrücklich darauf hin, dass er nicht von dem Unternehmen bezahlt werde. Er empfehle die Produkte aus Überzeugung, da er sehr oft sehr gute Erfahrungen damit gesammelt habe und nannte mehrere Bespiele aus seiner Praxis.

Der Arzt berichtete von einem fünfzigjährigen Patienten mit sehr schlechten Leberwerten, dem er empfahl zusätzlich zu den Medikamenten Aloe Vera-Saft zu trinken. Ursprünglich sei das Krankheitsbild von einer Depression ausgelöst worden. Der Mann bekam drei verschiedene Antidepressiva. Innerhalb von sechs Wochen seien die Leberwerte wieder fast auf das normale Niveau gesunken. Bei einem Patienten mit Diabetes sei der Blutzuckerspiegel von 417 auf 117 gesenkt worden. Allerdings habe der Patient auch seine Ernährung umgestellt und wurde mit Medikamenten behandelt, so der Mediziner.

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bislang keine eindeutigen Belege für die Wirksamkeit von Aloe Vera. Allerdings zeigten verschiedene klinische Anwendungen eine positive Wirkung bei menschlichen Hautkrankheiten.

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